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Die letzte Woche unserer Expedition ist angebrochen und wir haben die Labradorsee in Richtung Osten verlassen. Die verbleibenden Tage werden wir mit Messungen der CTD-Rosette verbringen. Sie besteht aus einem Kranz von Flaschen, mit denen wir Wasserproben nehmen können und zusätzlichen Messgeräten, die darunter angebracht sind. Die eigentliche CTD (die Abkürzung steht für: Conductivity = Leitfähigkeit, Temperature = Temperatur, Depth = Tiefe) ist ein Messgerät an der Unterseite der Rosette. Zusätzlich gibt es noch eine kleine Kamera, die Bilder aufnehmen kann und ein Messgerät, das Fluoreszenz misst. An bestimmten Positionen müssen wir dann das Schiff anhalten und lassen die Rosette an einem Kabel bis zum Boden hinab. Bei Wassertiefen, die teilweise über 3000m betragen, kann es bis zu 2 Stunden dauern, bis die CTD-Rosette nach unten und wieder nach oben gefahren ist.

Die geplanten CTD-Stationen sollten uns Stück für Stück Richtung Grönländischer Küste führen. Die küstennahen Messungen sind dabei besonders interessant, um ähnlich wie in der Labradorsee den tiefen Randstrom zu untersuchen. Doch bei diesem Plan machte uns das Eis einen Strich durch die Rechnung. Auf der einen Seite freuten wir uns über die Schönheit der zahlreichen Eisschollen um uns herum, auf der anderen Seite verhinderten sie leider auch unser Vorankommen zu den küstennahen CTD-Stationen.

Foto: Fehmi Dilmahamod

Aus dem Film Titanic haben wir alle gelernt: So ein Eisberg kann zum fatalen Problem für ein Schiff werden. Aber ist das eigentlich noch aktuell? Laut Kapitän Björn Maaß, können Eisberge heutzutage durchaus noch Schiffe versenken. Wir haben allerdings einen Vorteil, gegenüber der Titanic: das Radar, auf dem man Eisberge sehr gut erkennen kann. Nicht so gut erkennbar sind allerdings die von Eisbergen abgebrochene kleinere Eisstücke, Growler genannt. Growler (wortwörtlich übersetzt Brummer) sind nach dem Geräusch benannt, das sie beim Aus- und Abtauchen in der See verursachen. Teilweise sind sie schon mehrere Jahre unterwegs, weshalb sie häufig aus härterem Eis bestehen und nicht so weit aus dem Wasser schauen, da sie schon rundgewaschen sind. Um auch die Growler im Blick zu behalten, ist es deshalb wichtig zusätzlich zur Radarbeobachtung auch aus dem Fenster zu schauen, um alles im Blick zu behalten.

Damit kommen wir zu dem Problem, das unsere CTD-Messungen verhinderte. Es ist nämlich nicht nur das Eis, sondern die Kombination aus Eis und schlechten Sichtverhältnissen, die zur Gefahr wird. Zu Beginn der Stationsarbeit hatten wir Nebel aber nur wenig Eis. Später klarte es auf und das Eis wurde mehr. Solange die Sicht gut ist, sind bis zu 70-80% Bedeckung der Wasseroberfläche mit Eis noch in Ordnung, so der Kapitän. Doch der erneut aufziehende Nebel verringerte die Sicht drastisch. Solange die CTD-Rosette im Wasser ist, ist das Schiff in der Manövrierfähigkeit eingeschränkt und könnte damit einem auf das Schiff zutreibenden Eisberg schlecht ausweichen. Selbst nah am Schiff vorbei treibende Eisberge können zur Gefahr werden. Wie allgemein bekannt, befindet sich der Großteil eines Eisberges unter Wasser. Durch Abtauen des Eises kann es zur Verlagerung der Gewichtsverteilung und damit zum Drehen oder Kippen des Eisberges führen. Sollte das in der Nähe des Schiffes passieren, kann es zu einer Kollision kommen.

Foto: Fehmi Dilmahamod

Vielleicht fragt sich an diesem Punkt der ein oder andere: ist die Maria S. Merian nicht ein Eisbrecher? Wieso ist das Eis dann überhaupt ein Problem? In der Nord- und Ostsee, wo man es nur mit einjährigem Eis zu tun hat, kann sie tatsächlich bis zu 80cm Eis brechen. In dem Gebiet, in dem wir uns jetzt befinden, kann es aber durchaus sein, dass sich eingeschlossen im einjährigen Eis auch ältere Stücke befinden. Diese haben bereits einen oder mehrere Sommer überstanden und sind dadurch schon mehr verdichtet und damit härter. Versucht man dieses dann zu brechen, kann das Schiff beschädigt werden. Das führte mutmaßlich zum Untergang des Kreuzfahrtschiff Explorer 2007 in der Antarktis. Die Besatzung des Schiffes war auf der Nord- und Ostsee ausgebildet und damit nur im Umgang mit einjährigem Eis geschult.

Fassen wir also kurz zusammen: Eisberge sind auch heutzutage noch eine Gefahr für die Seefahrt. Dank Radar kann man das Eis zwar sehr gut beobachten, doch die Sichtverhältnisse sollten trotzdem möglichst gut sein, wenn man sich in einem Eisfeld befindet. Außerdem ist nicht jedes Eis gleich und muss auf Grund des Alters, der Form und der Größe differenziert betrachtet werden.

Foto: Neele Sander

Bleibt nur noch die Frage, was passieren würde, sollte unser Schiff die Maria S. Merian doch einmal mit einem Eisberg zusammenstoßen. Das kann auch der Kapitän nicht so leicht beantworten. Zuerst einmal ist die Geschwindigkeit des Schiffes ein wichtiger Faktor. Bei einer Kollision mit 2 Knoten Fahrt, würden die Eisstücke höchstwahrscheinlich nur zur Seite geschoben werden, während ein Zusammenstoß bei 10 Knoten Geschwindigkeit gefährlicher wäre. Außerdem hängen die Auswirkungen eines Zusammenstoßes noch von einigen weiteren Kriterien ab, zum Beispiel wie groß der Schaden ist und wo sich das Loch befindet. Da das Schiff in mehrere Sektionen unterteilt ist, die sie sich wasserdicht voneinander abschotten lassen, kommt es darauf an wie viele und welche Abteilungen volllaufen. Solange nicht Maschinenraum und Windenraum oder nur zwei Sektionen geflutet werden, bleibt die Maria S. Merian schwimmfähig. Für uns bleibt das eine hypothetische Überlegung. Am Ende hatten wir einen atemberaubenden Ausblick, der uns über die verpassten CTD-Stationen hinweggetröstet hat und wurden von der Brücke sicher wieder aus dem Eis herausmanövriert.

The downside of icebergs

The last week of our expedition has dawned and we have left the Labrador Sea towards the east. The remaining days will be spent with measurements of the CTD rosette. It consists of a wreath of bottles with which we can take water samples and additional measuring instruments attached underneath. The actual CTD (abbreviation stands for Conductivity, Temperature, Depth) is a measuring device on the underside of the rosette. In addition, there is a small camera that can take pictures and a meter that measures fluorescence. At certain locations we then have to stop the ship and drop the rosette on a cable down to the ground. At water depths, some of which are over 3000m, it can take up to 2 hours for the CTD rosette to go down and back up.

The planned CTD stations should lead us step by step towards the Greenland coast. The measurements near the shore are particularly interesting to study the deep margin current, as in the Labrador Sea. But with this plan, the ice broke our hearts. On the one hand we enjoyed the beauty of the numerous ice floes around us, on the other hand they unfortunately prevented our progress to the coastal CTD stations.

Photo: Fehmi Dilmahamod

We all learned from the movie Titanic: an iceberg like this can become a fatal problem for a ship. But is this really still relevant? According to Captain Bjorn Maas, icebergs can still sink ships today. However, we have one advantage over the Titanic: the radar, on which you can see icebergs very well. However, smaller pieces of ice broken off by icebergs, called growlers, are not so well visible. Growlers are named for the noise they make when they go out and dive in the sea. Some of them have been floating around for several years, which is why they often consist of harder ice and do not look as far out of the water as they have already washed around. In order to keep an eye on the growlers, it is therefore important to look out the window in addition to radar observation to keep an eye on everything.

This brings us to the problem that prevented our CTD measurements. It is not just the ice, but the combination of ice and poor visibility that becomes the danger. At the beginning of the station work we had fog but only a little ice. Later, it cleared up and the ice became bigger. As long as visibility is good, up to 70-80% coverage of the water surface with ice is still fine, according to the captain. But the re-emerging fog drastically reduced visibility. As long as the CTD rosette is in the water, the ship is limited in maneuverability and could thus badly dodge an iceberg drifting towards the ship. Even icebergs drifting close to the ship can become a hazard. As is common knowledge, most of an iceberg is underwater. By thawing the ice, it can shift the weight distribution and thus turn or tip the iceberg. If this happens close to the ship, there may be a collision.

Photo: Fehmi Dilmahamod

At this point, some may wonder: isn’t the Maria S. Merian an icebreaker? Why is ice a problem? In the North and Baltic Seas, where you only have to deal with one year old ice, it can actually break up to 80cm of ice. In the area in which we are now, however, it may well be that there are older pieces trapped in the one-year ice. These have already survived one or more summers and are therefore already more compacted and thus harder. If you try to break it, the ship can be damaged. This led to the sinking of the cruise ship Explorer in Antarctica in 2007. The crew of the ship was trained in the North and Baltic Seas and thus trained only in handling one year’s worth of ice.

So let’s summarize briefly: icebergs are still a danger to shipping today. Thanks to radar you can observe the ice very well, but the visibility should still be as good as possible when you are in an ice field. In addition, not all ice cream is the same and needs to be considered differentiated based on age, shape and size.

Photo: Neele Sander

The only question left is what would happen if our ship, the Maria S. Merian, collided with an iceberg. The captain can’t answer that easily. First of all, the speed of the ship is an important factor. In a collision at 2 knots, the pieces of ice would most likely only be pushed aside, while a collision at 10 knots speed would be more dangerous. In addition, the impact of a collision depends on a number of other criteria, such as the size of the damage and where the hole is located. Since the ship is divided into several sections, they are sealed off watertight from each other, it depends on how many and which sections are full. As long as engine room and windroom are not flooded or only two sections are flooded, the Maria S. Merian will remain floating. For us, this remains a hypothetical consideration. In the end, we had a breathtaking view that consoled us over the missed CTD stations and were safely maneuvered out of the ice again from the bridge.

Die dunkle Seite der Eisberge

Ocean Acidification

Introducing Ocean Conservancy’s 2025 Photo Contest Winners

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Ocean Conservancy’s annual Photo Contest has come to a close and the results are breathtaking. Hundreds of you sent inspirational and heartbreaking photos and videos, and I am so impressed. Thank you for sharing your art with us. Discover the beautiful, inspiring and heartbreaking submissions that won the hearts of our judges, our staff and ocean lovers like you.

I am thrilled to announce the winners of Ocean Conservancy’s 2025 Photo Contest.

Judge’s Choice Winner

The Art of Survival by Rickie Andrés Ballesteros Guerrero
Follow Andrés on Instagram

A blue-footed booby from the Galapagos Islands breaks the ocean's surface in a swift and precise flight. With its wings spread and eyes focused, it catches a gleaming fish in its beak. The water splashes around it in a fleeting but powerful scene of the natural balance between predator and prey.

From the Photographer:
“A blue-footed booby from the Galapagos Islands breaks the ocean’s surface in a swift and precise flight. With its wings spread and eyes focused, it catches a gleaming fish in its beak. The water splashes around it in a fleeting but powerful scene of the natural balance between predator and prey.”

What our Judges had to say:
“A moment frozen in time – this one stopped me in my tracks. A brief beat in the natural world, captured spectacularly.” – Pier Nirandara, 2025 Ocean Conservancy Photo Contest Judge

“An excellent photo of feeding and fighting for survival. The composition, light and action are perfectly captured. A great job by the photographer who patiently waited for the right moment to shoot. Great work.” – Mariano Rodríguez, 2025 Ocean Conservancy Photo Contest Judge

“This is a standout capture of a decisive moment. The image is sharp, emotional and dynamic. You can feel the energy of the hunt. It’s the kind of photo that brings nature’s raw beauty front and center—and reminds us of the power and grace within every species.” – Angela J. Farmer, 2025 Ocean Conservancy Photo Contest Judge

“A fantastic shot. He shot fast enough to freeze the exact moment. Lighting is good and also post processing. Love it.” – Joaquín Fregoni, 2025 Ocean Conservancy Photo Contest Judge

See more wonderful ocean animals!


Staff Choice Winner

Sunset Whale Tail in Front of Eagle Glacier by Harvey Hergett
Follow Harvey on Instagram

On the last whale watching trip of the summer with Jayleen's Alaska, as the sun was setting on a perfect September day in Alaska, she positioned the boat perfectly in front of Eagle Glacier to capture this humpback whale who was playfully tail and fin slapping.

From the Photographer:
“On the last whale watching trip of the summer with Jayleen’s Alaska, as the sun was setting on a perfect September day in Alaska, she positioned the boat perfectly in front of Eagle Glacier to capture this humpback whale who was playfully tail and fin slapping.“

What our staff had to say:
“I recognized this beautiful spot outside of Juneau right away! One of the things I love about Alaska is that there is always magic if you know where and how to look for it. Thank you for sharing this little slice of my home.” – Mike Levine, Senior Director, Alaska Programs


People’s Choice Winner

Manatee Love! by Paige Taggart

This was taken in Crystal River, Florida when a curious juvenile manatee was investigating me while I was snorkeling the springs.

From the Photographer:
“This was taken in Crystal River, Florida when a curious juvenile manatee was investigating me while I was snorkeling the springs.”

What our staff had to say:
“Manatees have a special place in every Floridian’s heart, and anybody who’s ever visited the Sunshine State and seen these gentle giants up close and personally can attest to their awesomeness. With their round bodies and curious personalities, they perfectly embody the uniqueness of the Floridian environment and remind us of how important it is to protect our special and beloved ocean and coasts.” – J.P. Brooker, Director, Florida Conservation

We’d like to extend our deepest thanks to all who participated, voted, shared and submitted photos—you truly made this year’s contest a success. And a very special thank you to our judges: Angela J. Farmer, Joaquín Fregoni, Pier Nirandara and Mariano Rodríguez for lending their expert eyes to evaluating our finalists and determining our grand prize winner. Learn more about our judges here.

Congratulations to ALL our entrants, and we hope to see you next year.

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Introducing Ocean Conservancy’s 2025 Photo Contest Winners

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Ocean Acidification

FYORD Travel Grant Reports: June 2025

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International Seaweed Symposium

My name is Friederike Gronwald. I am a third-year PhD student in the Management Ecology of Marine Macrophytes Group (RU Experimental Ecology) at the GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research. My work focuses on the hydrodynamic and aerodynamic effects on the drifting behaviour of marine macrophytes with diverse morphologies in the Baltic Sea.

I had the opportunity to attend the 25th International Seaweed Symposium in Victoria, Canada, with the help of the FYORD travel grant. This conference focuses solely on seaweed research and its applications. It is organised every three years in a different country, with over 700 people from 43 countries participating this year.

As this was my first international conference, I was quite nervous at first, but I soon became more relaxed after talking to other people and meeting lots of interesting researchers. My goal for the conference was to meet new people for possible collaborations and knowledge transfer and I was definitely able to achieve that. I was fortunate to be able to present my research in a talk, which enabled me to get in touch with even more people.

Next to all the interesting sessions, the conference offered great workshops and tours. I was able to attend an intertidal tour, where experts from the University of Victoria explained many interesting facts about the marine macrophytes. It was fascinating to explore a new ecosystem based on various kelp species. Another highlight was the whale-watching tour, where we got to see humpback whales and spent the afternoon on the water.

Overall, it was a great experience to present my work and meet lots of new people. I would recommend the International Seaweed Symposium to anyone working with macroalgae.

Friederike

FYORD Travel Grant Reports: June 2025

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Ocean Acidification

Klimakrise: Frauen stärker betroffen als Männer

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von Lena Westphal (Nachhaltigkeitsmanagement)

Immer häufiger stellt sich heraus, dass in vielen Bereichen im Leben keine Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann besteht. Dies hat oft auch den Grund, dass die Forschung zu bestimmten Themen, die für Frauen relevant sind, rückschrittig ist bzw. sich gerade erst aufbaut. So ist bekannt, dass die Klimakrise mehr negative Auswirkungen auf Frauen als auf Männer hat. Der vierte Gleichstellungsbericht des Bundes greift dieses Thema als Fokusthema mit der Bezeichnung „Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation“ auf.

Disclaimer: In diesem Blogartikel wird von dem Familienmodell Frau, Mann, evtl. Kind(er) gesprochen und sich auf ein binäres Geschlecht bezogen. Ich bin mir bewusst, dass es natürlich und zum Glück (!) viele verschiedene Familienmodelle und Geschlechter gibt und möchte darauf hinweisen, dass beispielsweise alleinstehende, alleinerziehende, Frauen mit einer Behinderung, Trans*frauen oder Frauen in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung noch härter von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind als heterosexuelle Cis-Frauen.

So nimmt die Marginalisierung von LGBTIQ+Personen beispielsweise im Katastrophenfall zu. Sie erfahren beim Zugang zu Wasser, Lebensmitteln, Gesundheitsversorgung und Notunterkünften häufig Diskriminierung.

*** English version below ***

Frauen sind gesundheitlich stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen als Männer, da sie häufiger mit Hitzesymptomen wie Kopfschmerzen, Leistungsabfall und Schlafstörungen zu kämpfen haben. Auch in der Schwangerschaft kann es durch Hitzewellen, die von der Erderwärmung ausgelöst werden, zu Komplikationen und sogar Frühgeburten kommen. Auch die Ressourcenverknappung, etwa bei Lebensmitteln, hat mehr Auswirkungen auf die Frau, da ihre Überlebenswahrscheinlichkeit geringer ist als bei Männern. So waren 2023 im Hitzesommer 75 Prozent aller Verstorbenen weiblich.

Es gibt auch gesellschaftliche und politische Gründe, warum Frauen stärker von der Erderwärmung betroffen sind. Das klassische Rollenbild einer Frau, das immer noch Teil unserer Gesellschaft ist, sieht vor, dass sich Frauen zunächst erstmal um andere kümmern und erst zum Schluss um sich selbst. Frauen leisten weltweit mehr Care-Arbeit (= Sorgearbeit oder Pflegearbeit) als Männer.

Abbildung 1: Symbolbild für Care-Arbeit (Quelle: Spiegel.de)

Die Ungleichverteilung von Sorge- und Haushaltsaufgaben erschwert es Frauen, sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. So haben sie meistens einen schlecht bezahlten Job in der Familie und sind somit abhängig von ihrem Partner. Ihnen bleibt insgesamt auch weniger Zeit, sich ausreichend über den Klimawandel und dessen Folgen zu informieren.

Insgesamt sei betont, dass es sich hierbei nicht nur um Probleme der Frauen im globalen Süden handelt, sondern es ein weltweites Problem ist. Nach dem Wirbelsturm Katrina in den USA 2005 haben beispielsweise mehr Frauen als Männer aufgrund von Care-Arbeit ihren Job aufgegeben, damit sie sich besser um ihre Familien kümmern konnten.

Frauen arbeiten auch häufiger in Pflegeberufen und sind hier einem direkten Infektionsrisiko ausgesetzt, was die Corona-Pandemie bereits bestens gezeigt hat. Die Klimakrise wird langfristig für weitere und häufiger auftretende Pandemien sorgen und hier werden dann auch wieder Frauen einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sein, da sie vermehrt an vorderster Front in systemrelevanten Berufen arbeiten. Pandemien sorgen zusätzlich dafür, dass die Gleichstellung von Frau und Mann wieder gefährdet wird, da sich Frauen auch eher um das Homeschooling der Kinder kümmern als Männer.

Mehr als zwei Drittel der Studien (68 Prozent) zeigen, dass Frauen durch den Klimawandel größeren Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind. Das Kreisdiagramm zeigt die Ergebnisse von 130 Studien über Klimawandel und Gesundheit: 89 Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Frauen stärker betroffen sind als Männer, 30 Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Männer stärker betroffen sind als Frauen, und 11 Studien kamen zu dem Ergebnis, dass es keinen Unterschied in der Betroffenheit von Männern und Frauen gibt. Weltweit sind Frauen häufiger als Männer von klimabedingter Ernährungsunsicherheit betroffen und leiden nach extremen Wetterereignissen auch häufiger unter psychischen Erkrankungen oder Gewalt in der Partnerschaft.

Abbildung 2: Quelle: Carbonbrief.org

Weltweit sind Frauen insgesamt stärker von Armut betroffen und verfügen über weniger Geld oder Besitz als Männer. Im globalen Süden haben Frauen tendenziell weniger Landbesitz, weniger Zugang zu landwirtschaftlichen Produktionsmitteln wie Geräten, Saatgut oder Dünger, aber auch weniger Kapital.

Aufgrund der zunehmenden Trockenheit verlängert sich die Strecke bis zu den Wasserquellen. Die Wasserversorgung ist in vielen Kulturen Frauensache und meistens essen und trinken Männer zuerst, sodass am Ende kaum noch etwas für die Frauen übrigbleibt, obwohl diese das Wasser, aufgrund ihrer Menstruation, dringend benötigen. Durch die weiteren Wege, machen sich die Frauen häufig schon im Dunkeln auf den Weg oder kehren erst nachts zurück, wodurch sie einem erhöhten Risiko von sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.

Frauen werden früher zu Hausarbeit, wozu auch das Heranschaffen von Wasser gehört, herangezogen. Sie haben dadurch weniger Zeit und Gelegenheit, Bildung zu erlangen, wenn die Wege zu den Wasserstellen immer weiter werden.

Die Lebensmittel werden aufgrund klimatischer Veränderungen insgesamt knapper. Frauen in ärmeren Ländern sind eher dem Risiko zu hungern ausgesetzt als Männer, da die knappe Nahrung eher an sie verteilt wird.

Auch politisch gesehen haben Frauen einen Nachteil. In selbstversorgenden Familien führt die Politik dazu, dass sich diese Familien auf immer schlechteren Böden durchschlagen müssen. Sobald Männer die Familien als “Klimaflüchtlinge” verlassen, müssen die hinterbliebenen Frauen ihre Familien alleine versorgen, was sie noch angreifbarer macht.

Kommt es zu Extremwetterereignissen verletzen sich oder sterben Frauen sogar häufiger als Männer. Vor allem in Ländern, in denen Frauen einen niedrigeren sozioökonomischen Status haben, gehen diese selten ohne männliche Begleitung aus dem Haus, tragen Kleidung, die die Bewegungsfreiheit bei möglichen Überflutungen sehr einschränkt und werden später vor Klimakatastrophen gewarnt. Während die Männer bei der Arbeit sind, kümmern sich Frauen zu Hause um die Familie und den Haushalt. Oft können Frauen auch nicht schwimmen, was die Flucht bei Überschwemmungen nahezu unmöglich macht. So waren 2004 bei dem Tsunami in Südostasien 70 Prozent der Todesopfer Frauen.

Als 1991 der Zyklon “Gorki” an der Küste von Bangladesch wütete, kamen neunmal mehr Frauen ums Leben als Männer. Bei den verheerenden Buschbränden 2009 in Australien wollten sich doppelt so viele Frauen als Männer in Sicherheit bringen. Und als 2016 in Kenia wegen einer schweren Dürre zwei Millionen Menschen hungern mussten, waren es jeweils die Frauen, die als letzte Lebensmittel erhielten.

Hinzu kommt, dass klimawandelbedingte Katastrophen häufig die Versorgung mit Mitteln der Familienplanung und den Zugang zu gynäkologischen Untersuchungen oder Geburtshilfe einschränken.

Als wäre das nicht alles schon genug, steigt auch die sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen. Zwangsheiraten könnten im globalen Süden wieder zunehmen, weil die Klimakrise den Zugang zu Bildung und Hilfsangeboten stark negativ beeinflusst. Es kommt zu Ernteausfällen, junge Frauen werden vermehrt zu Hause gebraucht, um die Familien zu unterstützen und werden häufiger jung verheiratet oder gegen Vieh verkauft. Es kommt auch dazu, dass (junge) Frauen zu Prostitution gezwungen werden. Dies hat dazu geführt, dass im südlichen Afrika, aufgrund von Dürreperioden, die HIV-Infektionen gestiegen sind. All diese “Maßnahmen” werden von den Familien durchgeführt, um das fehlende Einkommen zu kompensieren und die restliche Familie vor Hunger zu schützen.

Selbst wenn Frauen in Notunterkünften unterkommen, sind sie dort vermehrt Gewaltdelikten ausgesetzt und haben nahezu keine Privatsphäre.

Gerade weil Frauen stärker vom Klimawandel betroffen sind, nehmen sie den Klimawandel stärker als Bedrohung wahr als Männer. Sie setzen sich mehr für den Klimaschutz ein und fordern auch mehr politische Maßnahmen und sind auch bereit, mehr Geld dafür auszugeben. So war es ab dem 20. August 2018 Greta Thunberg, die in Schweden die „Schulstreiks für’s Klima“ startete und damit weltweit die “Fridays For Future”-Bewegung loslöste.

Abbildung 3: Greta Thunberg vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm (Quelle: Tagesschau.de)

In Deutschland ist vor allem Luisa Neubauer für ihren Aktivismus bekannt und setzt sich auf Demos oder in Talkrunden vor allem mit männlichen Politikern auseinander. Generell sind überproportional viele Frauen an der Protestbewegung beteiligt.

Abbildung 4: Luisa Neubauer und heutiger Bundeskanzler Friedrich Merz 2020 bei Markus Lanz
(Quelle: Utopia.de)

Frauen haben insgesamt einen klimafreundlicheren Lebensstil. Sie essen weniger Fleisch und fahren weniger Auto. Oft ist das aber keine bewusste Entscheidung, da sie weniger befugt sind, einen umweltbelastenden Lebensstil zu führen. Eine französische Studie fand vor kurzem heraus, dass Männer 26 Prozent mehr CO₂-Emissionen verursachen als Frauen. Während auf Männer jährlich 5,3 Tonnen CO₂ zurückgehen, sind es bei Frauen 3,9 Tonnen. Die Bereiche Verkehr und Ernährung machen zusammen rund die Hälfte eines durchschnittlichen CO₂-Fußabdruckes aus.

Viele argumentieren, dass Männer mehr Kalorien oder Fleisch benötigen oder allein durch ihren Job mehr CO₂ verbrauchen als Frauen. Dies konnte die Studie allerdings widerlegen. Rechnet man alle sozioökonomischen, biologischen und gesellschaftlichen Unterschiede heraus, bleibt immer noch ein Geschlechterunterschied von 18 Prozent. Für diese restlichen 18 Prozent konnten die Forscher:innen keine Erklärung bieten.

In Ländern, in denen Frauen politisch mehr Mitspracherecht haben, ist jedoch auch die CO₂-Belastung geringer und das Interesse an strukturellen Veränderungen größer. Außerdem zeigen Frauen in ihrem Alltag mehr Engagement, etwa beim Einkauf, bei der Arbeit, bei politischen Wahlen oder beim Engagement in ihren privaten Bereichen.

Leider ist es bisher weltweit so, dass kaum Frauen an den politischen Entscheidungen mitwirken können, da sie bei beispielsweise Klimakonferenzen immer noch unterrepräsentiert sind. Ihre Bedürfnisse werden von den männlichen Entscheidungsträgern stets vernachlässigt. Dementsprechend hätte es einen großen Einfluss, wenn Frauen mehr zu sagen hätten und häufiger bei Entscheidungen beteiligt werden.

Seit Jahrzehnten warnen Expert:innen, dass klassische Geschlechterrollen die Menschen anfälliger für extreme Wetterereignisse machen. Politische Entscheidungsträger haben diese Warnungen lange ignoriert. Heute sind sie gezwungen umzudenken und sich zu fragen, wie sich Ungleichheiten abbauen lassen, die sich anderenfalls immer weiter zu verstärken drohen.

Die Klimakrise bedroht vor allem arme Bevölkerungsschichten, die keinen politischen Einfluss haben. Die meisten Frauen haben kein Mitspracherecht, wenn es um die Diskussion um die Verwendung und Nutzung von Ressourcen oder um grundlegende Entscheidungen geht.

Abbildung 5: Quelle: Dgvn.de

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 haben sich die Staatsoberhaupte darauf geeinigt, die globale Erderwärmung auf durchschnittlich 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Die Unterzeichner:innen einigten sich zudem auch auf einen “geschlechtergerechten” Ansatz bei der Anpassung an den Klimawandel. Dieser sollte sich an den besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Systeme verändert werden, die noch immer an alten Ungleichheiten festhalten. Machtverhältnisse müssen neu gedacht werden. Dies würde bedeuten, dass Reichtum und Ressourcen weltweit gleichmäßiger verteilt werden müssen und es eine gerechtere Mitbestimmung und Beteiligung bei umweltpolitischen Themen gibt.

Bisher gibt es allerdings wenig Belege für diesen Wandel, weshalb die Ungleichheit immer noch Tagesordnung ist. Die Beteiligung von Frauen an Anpassungsprojekten ist sehr selten und auch in der nationalen Klimapolitik werden die Bedürfnisse von Frauen nicht genug beachtet.

Die Geschlechtergleichheit wird aber immerhin in vielerlei Hinsicht angestrebt. So ist es beispielsweise eines der 17 Ziele der Sustainable Development Goals (kurz: SDG’s). Durch die UN-Klimakonferenzen gründeten sich auch zwei transnationale Netzwerke: das zivilgesellschaftliche GenderCC – Women for Climate Justice und die Global Gender and Climate Alliance (GGCA).

Abschließend muss jedoch betont werden, dass das persönliche Konsumverhalten von Frauen und Männern einen nicht so großen Einfluss auf das Klima hat wie Unternehmen. Rund 100 Unternehmen machen weltweit bereits 70 Prozent der Treibhausemissionen aus. Somit haben Politik und Wirtschaft den größeren Einfluss.

Außerdem gibt es auch Momente, in denen Männer stärker vom Klimawandel bedroht sind, als Frauen. Dies ist allerdings die Seltenheit. Ein Beispiel ist aber, dass Männer, aufgrund ihres klassischen Rollenbildes, bei Waldbränden länger in ihrem Haus bleiben, um es zu “beschützen”, während sich die Frauen mit dem restlichen Teil der Familie in Sicherheit bringen. Dies ist u. a. auf die toxische Männlichkeit zurückzuführen, aufgrund derer dieses Verhalten von Männern erwartet wird. Dieser Faktor ist natürlich auch nicht gesund. Allerdings ist bewiesen, dass der Klimawandel zu einseitig naturwissenschaftlich und damit stark stereotyp männlich diskutiert wird. Frauen leiden somit insgesamt mehr unter den Folgen der Klimakrise und viele dieser Folgen wurden durch patriarchle Strukturen verursacht.

*** English version ***

Climate crisis: women more affected than men

by Lena Westphal (Sustainability Management)

It is becoming increasingly apparent that in many areas of life there is no equality between women and men. This is often due to the fact that research on certain topics that are relevant to women is lagging behind or is only just beginning to develop. For example, it is known that the climate crisis has more negative effects on women than on men. The federal government’s fourth Gender Equality Report takes up this topic as a focus theme with the title “Equality in the socio-ecological transformation”.

Disclaimer: This blog article refers to the family model of woman, man, possibly child(ren) and refers to a binary gender. I am aware that there are of course and fortunately (!) many different family models and genders and would like to point out that, for example, single women, single parents, women with a disability, trans* women or women in a same-sex relationship are even harder hit by the effects of the climate crisis than heterosexual cis women.

For example, the marginalization of LGBTIQ+ people increases in the event of a disaster. They often experience discrimination when it comes to access to water, food, healthcare and emergency shelters.

Women’s health is more affected by the effects of climate change than men, as they are more likely to suffer from heat-related symptoms such as headaches, reduced performance and sleep disorders. Heatwaves caused by global warming can also lead to complications and even premature births during pregnancy. The scarcity of resources, such as food, also has a greater impact on women, as they are less likely to survive than men. In 2023, for example, 75 percent of all deaths in the heatwave summer were female.

There are also social and political reasons why women are more affected by global warming. The classic role model of a woman, which is still part of our society, is that women first take care of others and only then take care of themselves. Worldwide, women perform more care work than men.

Figure 1: Symbolic image for care work (source: Spiegel.de)

The unequal distribution of care and household tasks makes it difficult for women to adapt to the effects of climate change. They usually have a low-paid job in the family and are therefore dependent on their partner. Overall, they also have less time to inform themselves sufficiently about climate change and its consequences.

Overall, it should be emphasized that this is not just a problem for women in the Global South, but a worldwide problem. After Hurricane Katrina in the USA in 2005, for example, more women than men gave up their jobs due to care work so that they could take better care of their families.

Women also work more frequently in care professions and are directly exposed to the risk of infection, as the coronavirus pandemic has already shown. The climate crisis will lead to further and more frequent pandemics in the long term, and women will again be exposed to an increased risk of infection, as they are increasingly working at the front line in systemically relevant professions. Pandemics also ensure that gender equality is once again at risk, as women are also more likely to homeschool their children than men.

More than two thirds of the studies (68 percent) show that women are exposed to greater health risks as a result of climate change. The pie chart shows the results of 130 studies on climate change and health: 89 studies came to the conclusion that women are more affected than men, 30 studies came to the conclusion that men are more affected than women, and 11 studies came to the conclusion that there is no difference in the extent to which men and women are affected. Globally, women are more likely than men to be affected by climate-related food insecurity and are also more likely to suffer from mental illness or intimate partner violence following extreme weather events.

Figure 2: Source: Carbonbrief.org

Worldwide, women are generally more affected by poverty and have less money or property than men. In the global South, women tend to own less land, have less access to agricultural production resources such as equipment, seeds or fertilizer, but also less capital.

Due to the increasing drought, the distance to water sources is increasing. In many cultures, water supply is a matter for women and men usually eat and drink first, so that in the end there is hardly anything left for the women, even though they urgently need the water due to their menstruation. Due to the longer distances, women often set off in the dark or only return at night, which exposes them to an increased risk of sexualized violence.

Women are called upon to do housework earlier, including fetching water. As a result, they have less time and opportunity to gain an education as the distances to water points become ever longer.

Food is becoming scarcer overall due to climatic changes. Women in poorer countries are more at risk of starvation than men, as the scarce food is more likely to be distributed to them.

Women are also at a political disadvantage. In self-sufficient families, the policy means that these families have to eke out a living on increasingly poor soil. As soon as men leave their families as “climate refugees”, the women left behind have to support their families alone, which makes them even more vulnerable.

When extreme weather events occur, women are injured or even die more often than men. Particularly in countries where women have a lower socio-economic status, they rarely leave the house without a male companion, wear clothing that severely restricts their freedom of movement in the event of flooding and are later warned of climate disasters. While men are at work, women are at home taking care of the family and the household. Women often cannot swim either, which makes it almost impossible for them to escape in the event of flooding. In the 2004 tsunami in South East Asia, for example, 70 percent of the fatalities were women.

When Cyclone “Gorki” hit the coast of Bangladesh in 1991, nine times more women lost their lives than men. During the devastating bushfires in Australia in 2009, twice as many women tried to flee to safety as men. And when two million people went hungry due to a severe drought in Kenya in 2016, it was women who were the last to receive food.

In addition, climate change-related disasters often limit the supply of family planning resources and access to gynecological examinations or obstetric care.

As if that wasn’t enough, sexualized violence against women is also on the rise. Forced marriages could increase again in the Global South because the climate crisis is having a major negative impact on access to education and aid. There are crop failures, young women are increasingly needed at home to support their families and are more often married off young or sold for livestock. (Young) women are also forced into prostitution. This has led to an increase in HIV infections in southern Africa due to periods of drought. All these “measures” are carried out by families to compensate for the lack of income and to protect the rest of the family from hunger. Even if women are accommodated in emergency shelters, they are increasingly exposed to violence and have almost no privacy.

Precisely because women are more affected by climate change, they perceive climate change as more of a threat than men. They are more committed to climate protection and also demand more political measures and are prepared to spend more money on them. It was Greta Thunberg, for example, who launched the “School Strikes for the Climate” in Sweden on August 20, 2018, thereby triggering the “Fridays For Future” movement worldwide.

Figure 3: Greta Thunberg in front of the Swedish Parliament in Stockholm (Source: Tagesschau.de)

In Germany, Luisa Neubauer in particular is known for her activism and mainly confronts male politicians at demonstrations or in talks. In general, a disproportionately high number of women are involved in the protest movement.

Figure 4: Luisa Neubauer and current Federal Chancellor Friedrich Merz 2020 on Markus Lanz
(source: Utopia.de)

Overall, women have a more climate-friendly lifestyle. They eat less meat and drive less. However, this is often not a conscious decision, as they are less empowered to lead an environmentally harmful lifestyle. A French study recently found that men cause 26 percent more CO₂ emissions than women. While men are responsible for 5.3 tons of CO₂ per year, the figure for women is 3.9 tons. The transport and food sectors together account for around half of an average CO₂ footprint.

Many argue that men need more calories or meat or consume more CO₂ than women simply because of their job. However, the study was able to disprove this. If all socio-economic, biological and social differences are factored out, there is still a gender difference of 18 percent. The researchers were unable to provide an explanation for this remaining 18%.

However, in countries where women have a greater political say, carbon pollution is also lower and interest in structural change is greater. Women also show more commitment in their everyday lives, for example when shopping, at work, in political elections or in their private lives.

Unfortunately, women have hardly been able to participate in political decisions worldwide to date, as they are still underrepresented at climate conferences, for example. Their needs are always neglected by male decision-makers. Accordingly, it would have a major impact if women had more say and were more frequently involved in decision-making.

For decades, experts have warned that traditional gender roles make people more vulnerable to extreme weather events. Political decision-makers have long ignored these warnings. Today, they are forced to rethink and ask themselves how inequalities can be reduced, which otherwise threaten to become ever more pronounced.

The climate crisis primarily threatens poor sections of the population who have no political influence. Most women have no say when it comes to discussions about the use and utilization of resources or fundamental decisions.

Figure 5: Source: Dgvn.de

In the Paris Climate Agreement of 2015, the heads of state agreed to limit global warming to an average of 1.5 degrees Celsius above pre-industrial levels. The signatories also agreed on a “gender-responsive” approach to adapting to climate change. This should be based on the best available scientific knowledge.

In order to achieve this goal, the systems that still hold on to old inequalities must be changed. Power relations need to be rethought. This would mean that wealth and resources must be distributed more evenly worldwide and that there must be fairer co-determination and participation in environmental policy issues.

So far, however, there is little evidence of this change, which is why inequality is still the order of the day. The participation of women in adaptation projects is very rare and women’s needs are not sufficiently considered in national climate policy.

However, gender equality is still being pursued in many respects. For example, it is one of the 17 goals of the Sustainable Development Goals (SDGs for short). The UN climate conferences also led to the establishment of two transnational networks: the civil society GenderCC – Women for Climate Justice and the Global Gender and Climate Alliance (GGCA).

Finally, however, it must be emphasized that the personal consumer behavior of women and men does not have as great an impact on the climate as companies. Around 100 companies already account for 70 percent of greenhouse gas emissions worldwide. Politics and business therefore have the greater influence.

There are also times when men are more threatened by climate change than women. However, this is a rarity. One example, however, is that men, due to their traditional role model, stay longer in their house during forest fires to “protect” it, while women take the rest of the family to safety. This is partly due to toxic masculinity, because of which this behavior is expected of men. This factor is of course not healthy either. However, it has been proven that climate change is discussed too one-sidedly in scientific terms and thus in a strongly stereotypically male way. Women are therefore suffering more overall from the consequences of the climate crisis and many of these consequences were caused by patriarchal structures.


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Klimakrise: Frauen stärker betroffen als Männer

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